Menschen, die neu bei „Wir Sind Paten“ sind, fragen sich oft, was wir hier tun, wer wir sind und wie wir zueinander gefunden haben und Teil dieser internationalen Familie geworden sind. In dem Versuch, euch einen Einblick in die Kernprinzipien der Organisation zu geben, haben wir eines der fleißigsten und aktivsten Mitglieder unserer Familie, Aziz, interviewt.
Aziz ist ein 27-jähriger junger Erwachsener und hat, wie viele unserer Freiwilligen, einen Migrationshintergrund. Er ist nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten aus Syrien geflohen und hat seither in Deutschland Zuflucht gefunden, wo er die Möglichkeit eines Neuanfangs erhielt. Aziz hat sich nicht nur erfolgreich in die neue Gastgebergemeinde integriert; er studiert sogar jetzt im vierten Semester Vollzeit Informatik an der Universität Leipzig. In seiner Freizeit schaut er gerne Fußball und Filme, geht spazieren und schwimmen. Vor allem aber hilft er gerne Menschen und verbringt deshalb einen Großteil seiner Zeit bei „Wir sind Paten“, und das bereits seit 2017.
Aziz sagt, dass die Hilfe, die er von „Wir Sind Paten“ erhielt, vielfältig war. Sie reichte von der Hilfe beim Erlernen von Deutsch bis hin zur Knüpfung von sozialen Kontakten und neuen Begegnungen, aus denen sich oft dauerhafte Freundschaften entwickelten. Er verriet sogar, dass ihm die Bezeichnung „Labertasche“ während seiner Arbeit hier von seinem Chef gegeben wurde. Aziz sagte auch, dass er während seiner Arbeit hier einen besseren Einblick in seine eigene Identität in einer neuen Umgebung gewann. Ansonsten fasste er die Vorteile einer Zusammenarbeit mit „Wir sind Paten“ zusammen, indem er sich auf die entspannte Atmosphäre und „das gute Gefühl“ bezog, das sich aus dem engen Kontakt mit den restlichen Freiwilligen ergibt.
Auf die Frage, was ihm beim Namen „Wir Sind Paten“ in den Sinn kommt, erklärte er mit einem Schmunzeln: „das Büro“. Als er gebeten wurde, „Wir sind Paten“ in einem Wort zusammenzufassen, sagte er, ohne zu zögern: „Freunde“. Auch wenn dies für manche merkwürdig klingt, erklärte Aziz, dass er an diesem Ort viele großartige Erinnerungen mit großartigen Menschen verbunden hat, so dass es im Laufe der Jahre einen sentimentalen Wert für ihn entwickelt hat. Während unseres kleinen Interviews drückte Aziz seine unerbittliche Begeisterung für das „Unbekannte“ aus, das einen großen Teil der Arbeit ausmacht. Das „Unbekannte“ sei, seiner Meinung nach, nicht etwas, das du fürchten solltest, sondern etwas, das du wertschätzen solltest. Er sprach über die zahllosen Möglichkeiten und Situationen, mit denen er täglich konfrontiert wird, sowie über die unterschiedlichen Hintergründe der Menschen, die jeden Tag hierherkommen und um Hilfe bitten oder ihre Dienste anbieten.
Trotzdem seid ihr sicher neugierig, was Aziz über neue Freiwillige zu sagen hat. Während unseres Gesprächs wurden Fragen wie „Sollte man bei Wir Sind Paten mitmachen? Warum?“, „Was ist das ideale Profil eines Freiwilligen/Angestellten?“ und „Was könnt ihr hier tun?“ in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt. Aziz zeigt seine Bindung zu „Wir Sind Paten“ und stellt sicher, er werde es sicher weiterempfehlen. Er nannte viele der Vorteile, die ein Engagement bei „Wir Sind Paten“ mit sich bringt, darunter das coole Team, das das Herzstück des Projekts bildet, sowie die kulturelle Vielfalt, die sich aus dem unterschiedlichen Hintergründen unserer Freiwilligen ergibt. Darüber hinaus verwies Aziz auf die breit gestreuten Veranstaltungen, die alle dazu dienen, Menschen zusammenzubringen. Dazu gehören: Computerie, kostenlose Nachhilfe in Deutsch und Englisch, Hilfe beim Schreiben von Bewerbungen oder bei der Wohnungssuche, Kochveranstaltungen, Jam-Sessions und Outdoor-Aktivitäten im Sommer. Auf die Frage „Wer kann sich engagieren?“ antwortete Aziz klar und selbstbewusst: „Jeder, der Hilfe braucht oder Hilfe anbieten kann“.
Nach unserem Gespräch wurde eines deutlich: Aziz ist einer unserer wertvollsten Freiwilligen. Aziz hat Spaß bei seiner Arbeit. Also: Verlier keine Zeit. Sei wie Aziz. Mach jetzt mit!
