Eine Möglichkeit für unsere Patenschaften, mal in einem anderen Kontext Zeit miteinander zu verbringen, sich weiterzubilden und miteinander ins Gespräch zu kommen, war die Bildungsfahrt nach Buchenwald zusammen mit dem Stadtteilprojekt Gorkistraße 120 (Malteser Hilfsdienst e.V.), finanziert durch den Freistaat Sachsen aus dem Förderprogramm Weltoffenes Sachsen. Gemeinsam mit 12 Mentees und Pat:innen sind wir am 24.06.23 zur Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar gefahren.
Im nationalsozialistischen Deutschland befand sich an diesem Ort das Konzentrationslager Buchenwald, eines von zahlreichen Konzentrationslagern auf deutschem Gebiet. Heute ist der Ort eine Gedenkstätte, in der neben dem Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur auch wichtige Bildungsarbeit geleistet wird.
Das Ziel unserer Bildungsfahrt
Wir wollten auf unserer Exkursion Menschen mit unterschiedlichen Biografien und Hintergründen zusammenbringen, um uns mit Rassismus und Diskriminierung auseinanderzusetzen, über dessen Erscheinungsformen im Allgemeinen und den Holocaust im Besonderen. Rassistisches und diskriminierendes Handeln gab es schon lange vor der NS-Zeit und endete auch nicht nach 1945, denn leider sind beide Phänomene immer noch ein Bestandteil unserer Gesellschaft. Es war wertvoll für uns, in die Vergangenheit der deutschen Geschichte zu blicken, um zu verstehen, welche Konsequenzen daraus folgen können und welche Kontinuitäten bis in die Gegenwart bestehen.
Der Tag in Buchenwald
Als wir an der Gedenkstätte ankamen, wurden wir direkt von unserem Bildungsreferenten empfangen. Der Tag begann mit einem einführenden Gruppengespräch, wo wir unser Vorwissen über die NS-Diktatur und das Konzentrationslager Buchenwald austauschten. Das Gespräch dauerte länger als geplant, da teilweise wichtiges Vorwissen unter den Teilnehmenden fehlte. Umso wertvoller gestaltete sich daher der Informationsaustausch.
Anschließend begab sich unsere Gruppe auf eine Führung über das Gelände der Gedenkstätte Buchenwald. Wir besichtigten den alten Bahnsteig in Buchenwald, den „Caracho-Weg“, der zum Lagertor führte, das Gefängnis und die Verbrennungsanlage. An jedem der Orte bekamen wir eine Einführung durch unseren Bildungsreferenten, der es verstand, anschließend tiefe Gespräche und Diskussionen entstehen zu lassen. Unsere Gruppe war überaus interessiert und wissbegierig. Trotz der großen Hitze, die an dem Tag herrschte, beteiligten sich unsere Teilnehmenden rege an den Diskussionen.
Zum Abschluss gab es im Seminarraum ein weiteres Gespräch, das Raum für eine gemeinsame Reflexion bot und in dem die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, ihre Eindrücke und neues Wissen zu reflektieren und zu teilen.
Ein Resümee
Die Fahrt zur Gedenkstätte Buchenwald und die intensive Beschäftigung mit der Geschichte des Ortes und des Holocausts war nicht nur sehr bewegend und informativ. Sie hat auch dazu beitragen, das Bewusstsein für Rassismus und Diskriminierung und für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu schärfen. Diese Erfahrung wurde noch intensiv von unseren Pat:innen und Mentees besprochen und wird auch ihre Patenschaften nachhaltig prägen.