Die erste Test- und Kursphase unseres Projektes ging im Herbst 2023 zu Ende. Anschließend an eine Auswertung mit allen im Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen und der KITA Regenbogenland Erfurt startete im Januar 2024 die zweite Runde für Jetzt bin ich dran! Mütter entfalten ihre Potenziale.

Nachdem es in der ersten Phase viele positive Rückmeldungen zum Projekt von Teilnehmerinnen und auch in der Auswertung im Team gab, fielen uns in der Reflexion auch einige Dinge auf, die es noch zu verbessern galt. Zum Beispiel gab es in der ersten Runde eine hohe Fluktuation bei den Teilnehmerinnen. Daher haben wir im Team überlegt, wie wir die zweite Phase noch besser und ansprechender gestalten können, um so die Frauen konstanter zur Teilnahme zu motivieren. Hier gab uns auch ein von der Robert Bosch Stiftung initiiertes Treffen mit den anderen im Programm geförderten Projekten wichtige Denkanstöße für die zweite Runde.

In unserer Teamreflexion kam der Gedanke auf, dass wir die Mütter viel besser mitnehmen können, wenn es eine „Vertrauensperson“ gibt, die vor allem auch komplexere Inhalte für die Teilnehmerinnen in ihre Muttersprache übersetzen und den Inhalt so ansprechend(er) vermitteln kann. Unsere gut vernetzte und arabischsprachige Honorarkraft Rayya Ammar war für die Umsetzung dieses Vorhabens im Projekt von besonderer Bedeutung. Auch durch sie konnte sich der „Mütter-Kurs“ in der zweiten Runde einer großen Nachfrage erfreuen. So waren nach den Informationsveranstaltungen zum Projekt im Dezember und Januar sogar mehr Frauen an der Teilnahme in der neuen Kursrunde interessiert als wir letztendlich aufnehmen konnten.

Die Gruppe der Frauen ist mittlerweile sehr gut eingespielt. Kommen die Frauen auch aus unterschiedlichen Ländern, so ist die Muttersprache aller Frauen arabisch, weshalb unsere Honorarkraft Rayya unverständliche Inhalte für sie einfach übersetzen kann. So kann jede Frau trotz eventueller Sprachbarrieren in Bezug auf die deutsche Sprache teilhaben und ihren Input geben.

Besonders schön für uns zu sehen war und ist die große Offenheit der Frauen. Auch dadurch finden seit dem ersten Kurs immer wieder interaktive Gesprächsrunden zu ganz verschiedenen Themen statt, die wir neben einem kleinen Input teilweise nur anstoßen und moderieren. Der Wunsch, sich über Themen wie Karriere, Stress, Umwelt, Gesundheit oder Diskriminierung, die eigenen Erfahrungen damit auszutauschen und sich gegenseitig bei Herausforderungen zu unterstützen, ist groß. Zudem sind durch diesen regelmäßigen Austausch und die Begegnung miteinander neue Verbindungen und sogar Freundschaften entstanden.

Neben den wöchentlich stattfindenden Kursen zu verschiedenen Themen ging und geht es mit den Frauen unter anderem in das FrauenZentrum Erfurt, in den egapark (Erfurt), zur Fuchsfarm (Erfurt) und nach Weimar in das Weimar Haus. Zudem laden wir Referentinnen für verschiedene Themenbereiche ein, bisher zum Beispiel zum Thema Gründen, Umwelt, Ernährung und Selbstachtsamkeit. Auch diese Veranstaltungen orientieren sich natürlich vor allem an den Wünschen der Teilnehmerinnen. So können die Frauen neue Orte, Organisationen und Möglichkeiten, die sie langfristig für sich nutzen und in denen sie eventuell sogar selbst aktiv werden, kennen lernen.

Was uns sehr freut: Aus dem Projekt heraus hat sich schon jetzt ein einmal pro Monat stattfindender Frauentreff an unserem Standort am Berliner Platz entwickelt, der auch nach Projektende weiterhin stattfinden wird.