Rassismus

heute und damals

Auf dem Ettersberg, knapp 10 Kilometer nördlich von Weimar, liegt heute die Gedenkstätte Buchenwald. Zwischen 1937 und 1945 war das Konzentrationslager Buchenwald eine der vielen grausamen Zwangsarbeitslager und Haftstätten des Dritten Reiches. Etwa 266.000 Menschen aus allen Ländern Europas waren dort während des Krieges inhaftiert, rund 56.000 von ihnen wurden dort durch Folter, medizinische Experimente oder Auszehrung getötet.

Wir möchten Aufklärungsarbeit leisten. Zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst e.V. in Leipzig haben wir deshalb eine zweitägige Bildungsfahrt zum Thema Rassismus, früher und heute zur Gedenkstätte Buchenwald unternommen.

Zur Vorbereitung gab es zwei Seminare, in denen wir uns mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland sowie aktuellen Formen von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung auseinandergesetzt haben.

Fragen, die während der Workshops aufkamen, waren unter anderem:

  • Was ist der Unterschied zwischen Kultur und Religion?
  • Gibt es Rassismus gegen „Weiße“ und wenn ja wo?

Am zweiten Workshoptag ging es, neben anderen Themen, um die Abgrenzung der Begriffe Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung. Dabei wurde klar: Definitionen sind gar nicht so einfach. Da wir auch heute noch in einer Gesellschaft leben, die voll von Stereotypen, Vorurteilen, Rassismus und Diskriminierung ist, haben wir uns auch gefragt: „Was tun, wenn wir Zeug*in diskriminierenden oder rassistischen Verhaltens werden?“ Die Antwort scheint so einfach: Etwas sagen, auf das Opfer zu gehen, Hilfe anbieten, solidarisch sein. Klar ist: Wegschauen und nichts tun bringt nichts.

Eine Frage, die mit Blick auf die Fahrt nach Buchenwald diskutiert wurde, war auch: „Verbrechen der Vergangenheit: Erinnern oder vergessen?“ Klarer Konsens der Teilnehmer*innen war: Erinnern! Doch nur Erinnern reicht nicht. Man muss aktiv daran arbeiten, dass rassistisches und diskriminierendes Verhalten endlich aus unserer Gesellschaft verschwindet.

 

Die Exkursion zur Gedenkstätte fand am 31.10 und 01.11. statt. In zwei Gruppen mit jeweils einem*einer Pädagog*in sind wir über das Gelände gegangen und haben das Museum vor Ort besucht. Auch das eindrucksvolle Denkmal haben wir uns angeschaut. Insgesamt sind die Eindrücke, die wir in der Gedenkstätte Buchenwald bekommen haben, schwer zu beschreiben. Man wird still, nachdenklich, bedrückt.

Um die Teilnehmer*innen mit ihren Eindrücken und Gefühlen nicht allein zu lassen, kamen wir nach der Exkursion online zu einem Nachbereitungsseminar zusammen. Alle Teilnehmer*innen bekamen die Möglichkeit sich über das Gesehene und Erlebte auszutauschen. Die Eindrücke der Teilnehmer*innen lassen sich in zwei Zitaten aus dem Nachbereitungsseminar wiedergeben:

„Es ist so wichtig, an das Geschehene zu erinnern und so wichtig heute immer wieder aufs Neue gegen Rassismus einzutreten.“
„Rassismus ist die schrecklichste Form von Gewalt.“

Das Feedback der Teilnehmer*innen hat uns gezeigt, wie wichtig diese Seminare und Exkursionen sind. Aus diesem Grund wird es auch nicht die letzte Veranstaltung zu den Themen Rassismus und Diskriminierung gewesen sein, denn je mehr wir uns mit diesen Themen auseinandersetzten, desto besser können wir unsere Gesellschaft gerechter gestalten und Awareness für die Themen Rassismus und Diskriminierung schaffen.

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