„Gib Gutes weiter“ – Verteilung von Kleiderspenden

Eines der aus dem Projekt Für mich, uns und alle entstandenen Projekte in Dresden ist „Gib Gutes weiter“ von Holsoda.

Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, gebrauchte Baby- und Kinderkleidung zu sammeln und kostenlos weiter zu verteilen und den Dingen dadurch „ein zweites Leben“ einzuhauchen. Verteilt wurden die Kleiderspenden hauptsächlich an große Familien mit und ohne Migrationshintergrund, Familien mit geringem Einkommen und an ausländische Studierende mit Kindern. Die Kleidung wurde vor allem in der Dresdner Altstadt, aber teilweise auch gesamten Stadtgebiet gesammelt. Holsoda wusch und bügelte die Kleidung und verpackte die Sachen anschließend sortiert nach Alter, Größe und Geschlecht.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es auf drei Prinzipien basiert: reduce, recycle, reuse. Also Reduzieren, Recyceln und neu bzw. anders verwenden. Kleidung nicht wegzuwerfen, sondern wiederzuverwenden hilft dabei Ressourcen zu schonen, bzw. sparsamer mit ihnen umzugehen. Das ist wichtig, denn laut einer Studie werden auch heute immer noch immense Mengen an giftigen Abwässern, die bei der Herstellung von Kleidung produziert werden, ungefiltert in die Flüsse geleitet und gelangen so schließlich ins Meer. Etwa 40% des Oberflächenwassers ist auf diese Weise verschmutzt und macht vielen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser unmöglich. Wenn wir also aufhören Textilen wegzuwerfen und anfangen sie wiederzuverwenden indem wir sie sammeln, sortieren und weitergeben, sind wir in der Lage vermeintlichen Abfall in eine Ressource zu verwandeln. So können wir nicht nur die Umwelt schonen, sondern tragen auch einen Teil zu einer sich unterstützenden Gesellschaft bei.

Zusammengetragen wurden die Kleiderspenden durch Holsodas privates Netzwerk. Sie kennt viele afghanische und syrische Familien, die ihre gebrauchte Kinderkleidung abgeben wollten. Die Kleiderspenden kamen aber auch durch Familien, die auf das Projekt aufmerksam geworden sind oder über Zu-Verschenken-Anzeigen auf Ebay-Kleinanzeigen zusammen.

Wir haben Holsoda gefragt, was ihre Motivation war dieses Projekt umzusetzen:

„Leider verfügen nicht alle Familien über die notwenigen Sachen für ihre Kinder oder sind nicht in der Lage alles neu zu kaufen. So war es auch bei mir, als ich mit meinen Kindern nach Deutschland kam. Es war sehr schwierig, doch dank einiger Organisationen und freundlichen Menschen, habe ich viele Dinge für meine Kinder bekommen. Jetzt ist für mich die Zeit gekommen, anderen Menschen zu helfen und ihnen Gutes weiterzugeben. Ich möchte Frauen helfen, die kein Deutsch sprechen und nicht wissen, wo sie Hilfe bekommen können. Jeder kann heute helfen. Es reicht schon aus, einfach nicht mehr genutzte Kindersachen zu sammeln. Ich verteile sie an Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Und wenn Menschen helfen wollen, reicht es auch, mich einfach zu kontaktieren. Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Projekt weiter unterstützt wird.“

Auch wir freuen uns sehr, dass Holsodas Projekt so gut angelaufen ist und wünschen uns, dass sie es weiterführen kann. Dazu wurde bereits Kontakt zu weiteren ehrenamtlichen Initiativen hergestellt, die ebenfalls im Bereich der Kleiderspenden tätig sind und “Gib Gutes weiter“ anbinden könnten. Aber bis es soweit ist, sammelt Sinat selbstständig mit ihrem Netzwerk weiter und kümmert sich um die Verteilung der Spenden. Wir sagen vielen Dank für dieses tolle Projekt und die Kraft und Zeit, die sie in ihr Projekt gesteckt hat.

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